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Eine Woche Barcamp. Komplett online. Asynchron-synchron. Funktioniert!

So könnte man das Format-Experiment der Corporate Learning Days #cld21 kurz zusammenfassen. Die Idee dahinter Experiment: online geht viel mehr, als dass man es auf den bloßen (virtuelle) Ersatz von Präsenzformaten verwendet.

“Lasst es uns einfach versuchen”,

meinte auch die frisch etablierte Regionalgruppe Österreich der Corporate Learning Community. In nur wenigen Wochen konzipierte man gemeinsam ein solches Barcamp-Format mit vielen asychronen und wenigen synchronenen Elementen. Arbeiten und Lernen sollten damit gut integrierbar sein. Am 9. April starteten die Corporate LearningDays #cld21 ins (Arbeits-)Leben. Eines ist mittlerweile sicher: wir haben viel dabei gelernt.

280 Teilgebende, 71 Sessions und viel Austausch

Die LearningDays sollten also ein asynchrones-synchrones Online-Barcamp sein.

Synchron, weil insgesamt 71 Live-Online-Sessions über die ganze Woche gegeben wurden. Alle Teilgeber konnten ihre Sessions online posten und mit einem Termin versehen – den Online-Raum brauchten sie alle gleich mit.

Asynchron deshalb, weil vieles, was ein Barcamp ausmacht, nicht Live, sondern auf dem Portal der Corporate LearningDays Platz fand: Profile für alle Teilgebenden, Möglichkeit der persönlichen Vorstellung, Online-Beiträge und -Diskussionen sowie Twitter-Wall. Über 320 Tickets wurden vergeben, fast 280 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich am Portal registriert.

Deshalb waren die Teilgebenden bei den Corporate LearningDays #cld21 mit dabei…

Dieses Portal konnten wir auf der Subdomain der Seite der Corporate Learning Community binnen weniger Wochen einrichten und bleibt auch weiter für die Community bestehen. Technisch basiert die Seite auf WordPress und verwendet Plugins für die Teilnehmer- und Event-Verwaltung. Ein weiteres Plugin sorgt dafür, dass alle angemeldeten Teilgeber direkt vom der Seite aus bloggen und kommentieren konnten. Immerhin kamen in dieser Woche 68 Beiträge und 80 Kommentare zustande.

Die asynchrone Kommunikation hat also schon ganz gut geklappt – auch wenn hier noch viele Möglichkeiten dafür gewesen wären. Was die Wartung der eigenen Profile angelangt und damit auch die Erreichbarkeit und Ansprechbarkeit der Teilgeber untereinander, so haben wir das Potenzial nicht annährend ausgeschöpft (um es positiv zu formulieren). In einigen Fällen waren Teilgebende durch die Fülle der Online-Werkzeuge ge- und manchmal überfordert.

Generell haben wir gelernt, dass “asynchron” noch ungewohnt ist und hier noch viel mehr möglich gewesen wäre.

5 Thementage mit österreichischem Flair

Am Freitag mittag starten wir in die BarCamp-Woche mit einen Kick-Off und einem Blind-Dating. Die restlichen Tagen standen unter einem inhaltlichen Tagesmotto und wurden von einem Wiener Frühstück und einem Abschluß-Heurigen gerahmt. Jeweils zu Mittag konnten sich die Teilgebenden bei einem Audio-Stammtisch treffen.

Den Montag war dem Thema “Lernen braucht Gemeinschaft und Vielfalt” gewidmet und war mit unterschiedlichen Sessions gefüllt: vom professionellen Video-Aufritt, über Teamtrainings online bis hin zum Social Learning. Die Erkenntnis: Lernen ist keine Solo-Leistung, sondern braucht immer auch das soziale Umfeld. Lernen ist damit Kommunikation und hoch-individuell.

Damit beschäftigte uns der Dienstag mit dem Motto “Lernen braucht Spielen“: Gruppendynamik, Online- und Video-Spiele zum Selbst-Ausprobieren, Serious Games u.v.m. mündeten dann in einer Heurigen Partie im Wiener Prater – vollständig virtuell (gather.town) mit Wiener Live Musik versteht sich.

Der Mittwoch stellte ein Motto in den Mittelpunkt, das gerade einen Teil der Teilnehmer durchaus forderte: Lernen ist Arbeiten, Arbeiten ist Lernen. Die Themen waren viel- und mannigfältig, allein 28 Sessions füllten diesen Tag. Die Erkenntnis, dass es (noch immer) nicht leicht ist, Arbeits- und Lernzeiten gut und ungestresst miteinander zu kombinieren, blieb bei vielen Teilgebenden am Ende der Woche als Befund.

Organisation braucht Lernen” war das Motto des Donnerstags. Der Grundgedanke, nämlich dass Lernen von Personen nicht gleich Lernen von Organisationen ist, eröffnete wieder neue Themen: Agile Formate, zyklische Lernprozesse, Cultural Hacks bis hin zur Kunst als Katalysator fürs Lernen. Damit wurde der Rahmen gut geschlossen, nämlich dass Lernen keine Einzelleistung ist und die Organisation ebenfalls lernen sollte, was wiederum mehr als die Summe der persönlichen Lernerfolge ist.

Der Freitag war komplett dem wichtigsten Lerninstrument gewidmet – der Reflexion. Die Teilgeber ließen die Woche Revue passieren, führten Erkenntnisse und Lernstränge zusammen.

Die persönlichen Ergebnisse dieser Barcamp-Woche hätten unterschiedlich nicht sein können, umso bereichender haben wir den Austausch im CloseDown erlebt: der Spannungsbogen nach 168 Stunden BarCamp reichte

  • von ganz konkreten persönlichen Lernzielen,
  • den Arbeitsalltag in anderem Licht zu sehen,
  • eigene Lernvideo, die in nur wenigen Minuten produziert wurden,
  • eine Arbeitsgruppe die in den kommenden Wochen an der Idee der Domain of ones Own (DooO) arbeitet.
  • und einer CorporateLearningCommunity Österreich #clca mit neuen Ideen und Vorhaben.
  • bis hin zu einem erweiterten persönlichen (Lern-)Netzwerk.

Doch eines ist fast Barcamp-typisch und dennoch jedes mal erneut so angenehmen bemerkenswert: der offene und vertrauensvolle Austausch in und zwischen den Sessions, der auch diesmal so gut und positiv spürbar war. Dafür ein herzliches Danke an alle Teilgebenden.

Bis demnächst irgendwann.

Das sagten die Teilgebenden nach einer Woche Online-Barcamp

“Online ist ein Wir-Gefühl entstanden”: Rückblick auf die Corporate LearningDays, Interview im Personal-Manager Blog mit den #clca Initiatoren Herwig Kummer und Clemens Stieger.

Zusammenfassung meiner Session “Killerphrasen im Corporate Learning”

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2 Kommentare

  1. Danke Herwig, für Deinen ganz besonderen Einsatz für die Corporate Learning Days CLD21! Ein wunderbares Experiment, eines über eine ganze Woche gstreckten BarCamps. Das geht auch nur online so. Damit habt Ihr in in der Corporate Learning Community ein weiteres Modell eingeführt, dass die Vorteile von Online deutlich zeigt. Ein herzliches Dankeschön auch an die regionale Corporate Learning Community Österreich dafür!

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