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Eines gleich vorweg: dies wird eine C***D-freie Begrüßung des neuen Jahres.

Obwohl… – habt ihr euch schon mal überlegt: Das Jahr 2022 hat eine 2 mit einer Doppel-2. Der 22.2. ist ein Dienstag, also der 2. Tag der Woche. Ab kommender Woche gilt in Österreich wieder 2 Meter Abstand, die 2G Regel im öffentlichen Leben, sowie in weiten Teilen FFP2-Maskenpflicht.
Und jetzt kommt´s: aus der Numerologie wissen wir, dass die 2 u.a. für Zwielicht, Widersprüchlichkeit und Spaltung steht. Das kann kein Zufall sein, erkennt ihr die Hinweise?. Kurz: wenn wir nicht aufpassen, steht das Neue Jahr unter keinem guten Stern – aber das wäre ja dann schon Astrologie 😉. (Disclaimer: Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern ein simples Aufzeigen von nachprüfbaren Tatsachen)

Ganz im Ernst:

2022 wird ein aufregendes Jahr – ganz besonders für HR.

Denn kaum etwas wird bleiben, wie es ist – jedenfalls nicht in HR.

Die letzten beiden Jahre haben Weichen gestellt – das “new normal” ist längst da, das “good old normal” wird nicht wieder kommen. Wie HR mit den sich weiter ändernden Rahmenbedingungen umgehen wird können, entscheidet über dessen Leben oder mittelfristigen Tod.

So klar muss man das sagen: Wenn sich Prämissen ändern, müssen sich auch die Angebote, Instrumente und Tools ändern. Das bedeutet: Der Nutzen von dem, was HR in den letzten Jahrzehnten entwickelt und in Routinen gebracht hat, schmilzt dahin wie Schnee in der Frühlingssonne. Es hilft einfach nicht (mehr).

Brandthemen: Recruiting, Lernen, Organisation

Seit Jahren reden wir darüber, erstmals spüren ihn wirklich – den Fachkräftemangel. Auch wenn dieser noch immer als Ausrede für die eigene Ideenlosigkeit oder die Bewerberfeindlichkeit im Recruiting gebraucht wird, so ist mittlerweile auch nachweisbar: Fachkräfte gibt es zu wenige.

Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt: Fachkräfte sind mobiler geworden und wechseln leicht zwischen Branchen und Berufen. Und stellen klare Ansprüche: z.B. abwechslungsreiche Aufgaben, bequeme Arbeitswege und flexible Dienstzeiten – Home-Office ist ohnehin schon Standard (wo es der Job denn erlaubt). Willkommen am Bewerbermarkt!

Mehr noch: Werte haben sich verschoben, Lebenszeit ist wichtiger geworden. Denn vielen wird klar, dass die alte, langgediente Aufteilung “zuerst Arbeit, dann Pension” so nicht mehr gilt. “Bildung – Arbeit – Freizeit” passiert gleichzeitig und ist laufend im Lebensstrom unter einen Hut zu bringen. Employee Experience und Lebensphasenorientiertes Personalmanagement beispielsweise sind damit kein Nischenthema mehr, sondern echte Anforderungen.

Apropos Bildung – auch der Bedarf an Lernen erhöht sich rasant. Die alten Präsenztrainings kommen nicht nur aufgrund immer neuen Verordnungen immer weniger zum Zug. Es fehlt an Zeit und manchmal auch an Lust, an vorgefertigten Schulungen teilzunehmen. Neue Formate, neue Räume und neue Möglichkeiten fehlen uns aber noch im Corporate Learning.

Also, warum nicht mal den Schulungsraum gegen Dojos, einen Ort für gemeinsame Übungen, tauschen?

Raus aus den Gewohnheiten!

Das alles erfordert vor allem eines: raus aus dem Bekannten!

Organisationen müssen adaptiv werden, um neue Mitarbeiter zu finden und bestehende zu halten. Organisationen müssen neue Wege in der Kommunikation und Zusammenarbeit finden, weiterentwickeln und laufend pflegen. Die Organisationskultur ist hier ganz wesentlich und zeigt, wie fit Organisationen für diese Herausforderungen sind. New Work ante portas.

HR wird an all diesen Stellen anpacken müssen, kreativ sein, Gewohntes in Frage stellen und Vieles ganz neu entwickeln. Darüber reden wir schon seit Jahren, jetzt wird es ernst (weil not-wendig).

Die Themen sind so vielfältig, dass sich HR damit leicht überfordern kann. Daher gilt: Je inhaltlich verzahnter und vernetzter dieser Umbau im laufenden Betrieb erfolgt, desto erfolgsversprechender. Also keine Programme FÜR Mitarbeiterinnen, sondern MIT Mitarbeiterinnen umsetzen.

Um uns dabei nicht zu verzetteln brauchen wir eine kräftige HR-Vision und klare HR-Strategie sowie eine disziplinierte Fokussierung auf jene Themen mit der höchsten Wirkung.

HR, take the chance!

HR-Vordenker Dave Ulrich ruft zu Mut und Beweglichkeit auf:

“We (HR) cannot miss this opportunity for impact”

Was er meint damit:

  • Schauen wir nach Vorne, nicht zurück. Also, nicht das Gewesene optimieren, digitalisieren, sondern zukunftsorientiert (neu, anders, weiter, …) denken und Schritt für Schritt umsetzen.
  • Achten wir auf Muster, und nicht so sehr auf Ereignisse. Muster wiederholen sich und sind der Schlüssel zur Veränderung.
  • Fokussieren wir konkrete Ergebnisse und ruhen uns nicht auf den gesetzten Aktivitäten aus – Outcome statt Output.
  • Und HR sollte alle Daten und Informationen nutzen, um das vorhandene Wissen produktiv zu machen.

Na, wenn das nicht wie gute Neujahrsvorsätze klingt. Es sagt schreibt sich leicht, ist aber eine Mammutaufgabe. Ich möchte 2022 immer wieder auf diese vier Punkte im Blog, aber auch im täglichen Tun referenzieren. Mal sehen, wie gut das gelingt und wohin es führt.

Passend zu diesen Vorsätzen gibt es auch heuer wieder eine Pantone-Trendfarbe (mittlerweile ja eine Tradition in meinen Neujahrsbetrachtungen):

Very Peri” (PANTONE 17-3938) ist eine “aufregende Mischung aus Blau und Violett” und wurde erstmals speziell als “Pantone Color of the Year” entwickelt. Ich verbinde damit ja die Farbe nach stumpfen Verletzungen. Die erklärte Bedeutung von “Veri Peri” ist eine andere: Sie soll für 2022 die Sehnsucht nach etwas Neuem widerspiegeln und steht für “mutige Präsenz und persönlichen Erfindungsreichtum.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass die 2 auch folgende Bedeutungen hat: Entfaltung von Wissen, Intellekt, Vernunft, Diplomatie, Bewusstseinsentwicklung und Zweifel. Glaubt mir, das ist alles kein Zufall 😉

Danke, 2021!

2021 war anstrengend.

Vielleicht ist das ja der Grund, warum PANTONE 2021 gleich zwei Trendfarben verpasste, nämlich “Illuminating Yellow” und “Ultimate Grey”. Oder aber auch, weil neben den infektionellen (versprochen ist versprochen 😇) Sonderthemen auch noch jede Menge “normale” HR-Arbeit zu erledigen war.

Trotz aller Wellen und Auf und Abs, war es dennoch ein erfolgreiches Jahr, hier nur ein paar persönliche Highlights:

Also lag das Farben-Jahres-Horoskop des Pantone-Instituts 2021 mit “Illuminating Yellow” und “Ultimate Grey” nicht ganz daneben: „Es ist eine Kombination, die für die Widerstandsfähigkeit, den Optimismus, die Hoffnung und Positivität spricht, die wir brauchen, wenn wir zurücksetzen, erneuern, neu denken und neu erfinden“. Stimmt irgendwie noch immer.

Kudos to you all!

Ich danke Euch für den gemeinsamen Weg 2021, auf welcher Art auch immer – Kudos an die treuen Personaleum-Leserinnen, an mein großartiges HR-Team, an die erwähnten wie auch unerwähnten Kolleginnen für die Umsetzung toller Projekte, an die Corporate Learning Community generell, an alle Gesprächspartnerinnen und Mit-Denker, Gegenredner und Ideenstifterinnen für die Sichtweisen und Impulse. Kudos to you!

Ich wünsche allen einen guten Start ins Neue Jahr, viel Mut zum Neues auszuprobieren und viel Geduld und Konsequenz, damit das Neue auch in der Welt bleiben darf.

Prosit 2022!

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