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HR und Digitalisierung – wahrlich keine Liebe auf den ersten Blick! Braucht es auch nicht, wenn jeder sein Ding (gut) macht …

Schuster, bleib bei Deinem Leisten!

Digitalisierung ist das Primat der Stunde und treibt HR vor sich her: #Arbeit4.0, #Enterprise2.0 … #immersiveLearning, #SocialRecruiting, #CollaborativeWorkPlace, …

Aber wo bleiben die Mitarbeiter, wo bleibt das #Human?

Das hinterfragt auch die Blogparade #DigiEmX Digitalisierung ohne Ende – aber wo bleiben die Mitarbeiter?, zu der die ZukunftPersonal #ZP16 aufgerufen hat.

HR, mach was! Rasch!

Nicht nur dem Management ist mittlerweile klar: „Es gehört was gemacht!“
Die Organisationen müssen digitaler werden und damit auch agiler.

Ein klarer Auftrag, den nicht nur die VUCA-Welt vorgibt, sondern auch die Konkurrenz. Unsere Mitbewerber arbeiten ja auch schon daran!

Also, liebes HR, mach was! Und zwar rasch.

Kolleginnen und Fachabteilungen hören und lesen ja auch viel. Da kommt ebenfalls der Wunsch nach den vermeintlichen Short-Cuts der Digitalisierung auf:

  • Brauchen wir wirklich ein teures Inserat oder könnt ihr das nicht active sourcen?
  • Brauchen wir wirklich noch einen Trainer oder können wir das nicht elearnen? Unseretwegen auch blendedlearnen, wenn es sein muss.
  • Außerdem müssen wir agiler werden, könnt ihr da nicht mal was mit unseren Leuten machen. Mit Jahreswechsel müssen wir damit starten.

Viele Aspekte, doch der Auftrag klar: HR, mach was!

Und Berater haben ihre Freude daran und frönen ihren lukrativen (digitalen) Geschäftsmodellen. Sie rennen HR die Türen ein, penetrieren jegliche Budgetgrenzen durch wahnwitzige Digitalisierungs-Angebote und beschweren sich beim Management, dass da im HR nichts weiter geht.

Also, verdammt noch mal, HR mach was!!!

Ja, HR mach doch was!

Volle Kraft voraus.

In der Wifi-Studie „Arbeitswelt 2040“ kommt es ganz klar raus: Mehr als zwei Drittel sehen die Bedeutung des Faktor Technik (stark) steigen! Kein Wunder, dass die ersten proklamieren, dass HR bald coden können muss.

Eine aufstrebende Bedeutung des Faktor Mensch sehen nicht mal 18% (!) der Befragten. Da frage ich mich, wann hört eigentlich Mode auf? Wann beginnt ein Hype? Und was kommt danach?

Nun mal halblang: Technik und Digitalisierung sind doch kein Selbstzweck! Wir können (und sollen!) Prozesse digitalisieren, wo es sinnvoll ist. Ja bitte, Prozesse digitalisieren!

Nein, nicht weil es die Konkurrenz und die Nachbarn machen. Oder weil es gerade in aller Munde ist und man nicht nachstehen möchte.
Sondern deshalb, um Menschen Zeit und Ressourcen für das zu geben, was keine Software oder Künstliche Intelligenz noch lange nicht hinbringen kann – Kreativität, Innovation und Leidenschaft. Gebt Raum für Emotion, denn Computer können das nicht!

Und wer glaubt, die Emotion einfach draußen halten zu können (hey, es geht ja ums Business!!!), sollte in aller Euphorie für die neue, schöne, digitalisierte Welt eines nicht vergessen: die Digitalisierung wird ohne die Menschen nicht funktionieren, die mit ihr arbeiten sollen. Oder arbeiten müssen. Oder Arbeiten dürfen. Ist schließlich eine Frage der individuellen Emotion dazu.

Emotionen, pah, schaffen wir doch alles mit #BigData. Vielleicht! Aber gibt es ein BigData ohne Menschen? Wer verknüpft denn die Daten aus diversen Systemen, wer interpretiert diese und legt damit neue Auswertungs-Routinen fest? Schon vergessen?

Also brauchen wir neben aller auch (endlich) die #Humanisierung. Nein, nicht neben – sondern unter: Echte, gewinnbringende wird nur unter der Voraussetzung der #Humanisierung funktionieren!

#Humanisierung – HR, mach endlich was!

#Humanisierung. Humani–was?

Da war doch was! War das nicht mal das Core-Business von HR, bevor Dich die berechnungs- und planungsfanatische Betriebswirtschaft vor Jahrzehnten in das Verwaltungs-Eck gestellt hat?

Heute hängst Du doch in Deinen Traditionen, Modellen und Methoden fest, die Du in den letzten Jahren so schön perfektioniert hast. Und jetzt das, wo Du ja schon mal begonnen hast, all die bewährten Konzepte digital abzubilden.

Fehlt da nicht was? Sieh doch hin:

  • Warum funktionieren Eure LMS und eLearnings denn in Wahrheit nicht, liebe Personalentwickler? Es liegt an den Menschen!
  • Und warum brechen Bewerber Eure tollen Bewerberformularen mit den ausgefeiltesten Matching-Algorithmen genervt ab, liebe Recruiter? Es liegt an den Menschen!
  • Und warum werden Eure tollen Self-Service-Portale so selten und ungern genutzt, liebe Personalisten? Rate mal, an wem das wohl liegt!

Altes einfach online abzubilden ist zwar auch eine Form der #Digitalisierung, doch bringt diese uns weiter?

Wie wäre es, liebes HR, wenn Du all die liebgewordenen Traditionen mal hinterfragst? Vielleicht sind die ja gar nicht so #human, wie wir alle glauben. Man gewöhnt sich ja an vieles.

Was wäre, wenn wir die #Humanisierung in HR vorziehen und dann erst #digitalisieren. Erinnern wir uns an das Zitat von Thorsten Dirks:

Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess

Also, HR, mach das! 

Nur Vorsicht! Wenn Du das ernsthaft angehst, bleibt von HR, wie wir es heute kennen, nicht viel über. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Aber, glaub mir, das bleiben die Steine ohnehin nicht, so oder so!

Mut und Vertrauen kann man nicht kaufen!

Ja, den Einwurf habe ich gehört: von wegen Sozialromantik, Weicheier und so! Nein, ganz im Gegenteil! Denn das, was HR dazu braucht, sind ja Eier. Mut und Vertrauen.

Das bedeutet in letzter Konsequenz auch, dass wir Mut und Vertrauen über das überholte Primat der Planbarkeit und Kontrolle stellen. HR kann da ruhig mal den Anfang machen.

Nein, ich habe auch keine Ahnung, wie Du das Deinem Management erklärst. Das möchte ja nicht diskutieren – ich weiß -, sondern endlich (digitale) Ergebnisse haben.

Aber vielleicht gelingt es ja mit Mut. Nämlich mutig vom Management den Dialog einzufordern, um zu klären wie das mit der Digitalisierung und der Agilität funktionieren kann. Das ist nämlich nichts, was man so einfach an HR delegieren könnte, muss auch mal wer sagen! Da müssen schon alle aktiv mitmachen, und ich meine alle – auch und gerade das Management.

Und vielleicht gelingt es ja mit Vertrauen. Nämlich, dass Menschen, wenn sie wahr- und ernstgenommen werden, sich durchaus gerne mit Veränderungen und neuen Möglichkeiten auseinandersetzen. Auch mit Digitalen.

Dann kommt da endlich Bewegung ins Spiel und es wäre endlich Schluss mit der Pauschalausrede: “das ist ja alles für die Jungen, in meinem Alter ist das nichts mehr”. Whatsapp und Facebook könnt ihr doch mittlerweile auch.

Was bleibt uns noch nach der Digitalisierung? Der Mensch!

Also, HR: Du weißt doch so viel über die Menschen, über Potenziale, über Motivation, Kommunikation und übers Lernen. Nur in die Organisationen kriegen wir das Wissen (noch?) nicht rein. HR, jetzt mach doch mal!

Sei mutig und hefte Dir doch Deine alte Kernkompetenz an die Fahnen – die #Humanisierung. So zum Beispiel:

  • Beziehe Emotionen ganz bewusst in Deine Lernangebote ein – wollen vor müssen.
  • Erkenne Potenziale bei Kandidaten und die damit verbundenen Chancen für das Team – Talent vor Anforderungsprofil.
  • Nimm Dir Deine Führungskräfte zur Brust und sorge mit ihnen für ein „geiles Gefühl, hier mitarbeiten zu dürfen“ – Begeisterung vor Entlohnung.

Ja, das wird richtig harte Arbeit. Aber wolltest Du nicht schon immer einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass das Business in Zukunft gut funktioniert? Und wer außer Dir könnte die #Humanisierung in Organisationen besser vorantreiben?

Auf geht´s, HR:

  1. Sorge für die #Humanisierung in Organisation – das ist nicht nur zum Wohl des Business!
  2. Nutze dabei die vielfältigen Möglichkeiten der , wo immer es geht und zur #Humanisierung beiträgt.
  3. Sei offen für neues – für neue Technologien, für neue Möglichkeiten. Wenn Du möchtest, kannst Du ja gerne auch coden lernen. Tu, was immer Dir hilfreich erscheint, um die #Humanisierung in Organisationen hoch zu halten.

Und was ist dann?

Dann wirst Du und Dein Management merken, dass es wirklich und nachhaltig funktioniert mit all der gewünschten #Agilität und der vielbeschworenen .

Und wenn wir erst mal alles Mögliche agil digitalisiert haben, dann werden wir alle ohnehin merken: Was bleibt, ist der Mensch!

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