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Das zweite HR Barcamp Wien #hrbc16 feierte sich am 22. und 23. September zum zweiten Mal. Und zeigte eine gewisse Zerrissenheit in HR …

Es war ja zu befürchten.

Wenn whatchado etwas anpackt, wird es zum Fest. Letztes Jahr nach Österreich importiert, veranstaltete whatchado heuer zum zweiten Mal das HR BarCamp in Wien, wieder großartig moderiert von den Erfindern des HR-Formats Christoph Athanas und Jannis Tsalikis.

So starteten wir bereits in der Früh mit einem gemeinschaftlichen “Huh”, islandstyle versteht sich.

Auch sonst war die Unkonferenz auf eine einmalige #CandiateExperience ausgelegt – bestes Catering, großzügige Pausen und am Abend ging es mit der eigenen Straßenbahn in die Luftburg im Wiener Prater.

Die rund 180 Teilnehmerinnen zeigten eine hervorragende und starteten trotzdem mit vollen Elan in den zweiten Tag (den ich teilweise leider schwänzen musste).

Diese kamen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland, Schweiz und Niederlanden. Viele davon allseits bekannte Gesichter, doch immerhin rund ein Drittel der Gäste barcampten zum allerersten Mal.

In den 28 Sessions drehten sich um die unterschiedlichsten HR-Themen, die Digitalisierung war jedenfalls fast überall präsent. Von #Arbeit2.0 bis #Arbeit4.0 war alles dabei.

Personaler müssen coden können …

Robindro Ullah startete mit der Hypothese “in drei Jahren müssen Personaler alle coden können” und fusionierte diese Session gleich mit Johanna Wiener, die sich und uns fragte, wie man Führungskräfte während der Digitalisierung als HR gut unterstützen kann.

Das Ergebnis dieser prall gefüllten Session:

  1. Solange Führungskräfte die Digitalisierung nicht selbst leben, tut sich nichts im Unternehmen.
  2. Und solange Personaler nicht selbst die Digitalisierung leben, können sie auch die Führungskräfte nicht wirklich unterstützen.
  3. Und dazu brauchen Personaler zumindest ein IT-Basiswissen, wenn schon nicht Coding-Skills. Wichtiges IT Wissen, das aber viele Personaler (noch) nicht haben.

Übrigens: Claudia Lorber hat diesen Gedanken auch gleich vom Büro aus verbloggt.

Echtes BarCamp lebt auch von den Pausen: Hatten viele KollegInnen in dieser Session noch zustimmend mit ihren Köpfen genickt, klang das in den Zwiegesprächen in der Schlange am Mittagsbuffet schon etwas anders:

Jetzt bin ich doch grad mit Marketing und Branding beschäftigt, jetzt soll ich auch noch IT lernen. Als ob ich sonst nichts besseres zu tun hätte…

Also ich glaube, so schnell wird das nichts mit dem Coden. Der nächste #Fachkräftemangel zeichnet sich da wohl schon ab.

Employer Branding ist kein Wertbeitrag

Weiter ging es mit s in #EmployerBranding. Quintessenz: Eigentlich brauchen wir nur noch einen KPI, so die These, nämlich:

“Wieviele Kandidaten haben wir gebracht, die lange im Unternehmen bleiben?”

Bekanntheit der Marke? – Ist Mittel zum Zweck und liefert keinen Wertbeitrag. Performance der Kanäle? – Interessiert keinen, wenn ihr die richtigen Kandidaten bringt.

Alles, was wir brauchen ist #CandidateTracking im #MarketingFunnel, am Besten gleich bis in das #ATS ApplicantTrackingSystem.

Denn: Marketing ist das neue Sales, zumindest online. Recruiter sind ja gottseidank beides und brauchen sich um die Schnittstellen zwischen Marketing und Sales nicht zu kümmern. Mit anderen Worten: #OnlineRecruiting ist #SocialRecruiting und kann viel vom B2B-OnlineMarketing lernen.

Sie verstehen “Bahnhof”? Gut, dann lesen Sie mal weiter!

Das Top-Thema: Cultural Fit

Gleich zwei Sessions drehten sich um das Thema #CulturalFit: was es bringt, und wie man es sinnvoll integrieren kann. Natürlich standen auch diverse Tools zur Diskussion (hier verweise ich auf meine jüngste Beitragsserie #CulturalFitTools), genauso wie die Messbarkeit einer Kultur.

Große Worte, wenig Inhalt. Eine für viele schmerzhafte Erkenntnis. Nicht alle Teilnehmer hielten das aus und verließen den Raum.

Recall-Session: Outplacement mit Herz

Neben all den Buzzwords zeigte Manuela Vorwerk, was HR – ganz abseits von all den Modeströmungen – gerade in schwierigen Zeiten leisten kann.

Durch einen strukturierten und intensiven Prozess begleitete sie ein Downsizing ihres Unternehmens – mit hervorragendem Feedback von den Betroffenen, die teils nach Jahrzehnten Unternehmenszugehörigkeit ihren Job verloren.

Es gab trotz der vielen Kündigungen keine Klagen (im wahrsten Sinn des Wortes), keine vermehrten Krankenstände und auch keine großen Motivationseinbrüche.

Das erreichte sie durch konsequente Kommunikation und engagierte Betreuung aller Führungskräfte und Mitarbeiter.

So wertvoll kann HR sein!

 

HR BarCamp – das Programm entsteht vor Ort!

Danke whatchado und den vielen Sponsoren, dass es dieses Format auch in Wien gibt. Ein Format, das immer eine Bereicherung ist und auch schön zeigt, wie zerrissen HR gerade auf den Weg in die Zukunft ist.

Übrigens: das nächste HR BarCamp findet am 16. und 17. März 2017 in Berlin statt.

Hier gibt es noch weitere Berichte:

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