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Was können Cultural-Fit-Tools und wozu taugen sie? Zu viel mehr als man zunächst glauben mag. Eine Zusammenfassung.

Nimmt das denn gar kein Ende?

Während wir vielerorts noch kämpfen, mit mehr oder weniger passenden Methoden den richtigen Professional Fit zu finden (Kann der oder die den Job überhaupt?), kommt jetzt noch der Cultural Fit als zusätzliches Kriterium auf uns Recruiter zu (Passt der oder die zu uns? Kann der oder die bei uns überhaupt erfolgreich sein?).

Ist ja eh wichtig, wie wir aus der aktuellen Cultural Fit Studie wissen. Aber dazu haben wir ja eh die Bewerbungsunterlagen (meinen zumindest die 80% der in der erwähnten Studie befragten Personaler).

CulturalFitToolsGut (oder noch viel besser), dass es jetzt eine breite Auswahl an Messinstrumenten für die Cultural Fit Messung gibt.

Mithilfe von #CulturalFitTools können wir unter den guten KandidatInnen auch noch die wahren Überzeugungstäter finden, wie es Christoph Athanas von meta HR (Cultural Fit Evalueator) formuliert.

Also habe ich mir in den letzten Wochen drei Cultural Fit Tools mal näher angesehen: CompanyMatch.me, den KulturMatcher und den Cultural Fit Evalueator. Jedem dieser drei habe ich die gleichen fünf Fragen gestellt und das Tool selbst ausprobiert.

Hier lesen Sie meine Zusammenfassung über meine Eindrücke und meine persönliche Einschätzung, wozu man diese gut einsetzen kann.

Cultural Fit – gibt es eigentlich gar nicht!

Bjorn Veenstra (CompanyMatch) ist überzeugt, dass Menschen nicht nur glücklicher sind, sondern auch mehr leisten und erreichen, wenn sie in einer Organisation arbeiten, die zu ihnen passt. Das ist ja mittlerweile auch wissenschaftlich erweisen. Doch Bjorn ergänzt gleich:

Den optimalen Cultural Fit gibt es gar nicht“.

Das bestätigt auch Joachim Diercks (KulturMatcher):

Damit jemand im Unternehmen reüssiert, geht es nicht um ‘passend’ im Sinne von gleich und gleich. Bei einem guten Cultural Fit geht es um die gute Balance zwischen Ähnlichkeit in Werten und Haltungen (supplementärer Fit) und doch auch anders zu sein, also frischen Wind reinbringen (komplementär Fit).

Es geht insgesamt um Kompatibilität zwischen Kandidat und Organisation, vor allem auf der Wertebene, wie es Christoph Athanas ausdrückt. Und genau in dieser Kompatibilität liegt nicht nur der Besetzungserfolg, sondern auch zusätzlich großes Potenzial in der Kulturgestaltung.

Für gute Besetzungen brauchen wir‘s – Bauchgefühl oder doch Messung?

Gute Recruiter haben ja schon immer gewusst, dass es nicht nur ums Können, sondern auch um die Team- oder Unternehmenspassung geht.

Das berühmt-, manchmal auch berüchtige Bauchgefühl der Recruiter war lange Zeit der einzige „Seismograph“ für die optimale Passung. Doch leider eher heuristisch und damit sehr fehleranfällig.

Mit den aktuellen Cultural Fit Tools fällt diese Messung viel leichter und meist fundierter. Sobald mal die eigene Kultur mittels Fragebogen erhoben ist, kann es eigentlich schon losgehen: Kandidaten füllen einen Online-Fragebogen aus und schon kann ge-matched werden.

Das funktioniert natürlich umso besser, je näher an der unmittelbaren (Team)-Kultur gemessen wird. Bei jeder Besetzung an der wirklich relevanten Stellen (z.B. direkten Kollegen) zu messen, ist aufwändig und wird in der Praxis wohl selten konsequent gemacht werden.

Im Alltag, vermute ich, wird dann doch eher die (irgendwann bereits erhobene) Gesamt-Kultur als rasch verfügbare Mess-Basis herangezogen. Gerade in größeren Unternehmen ist Kultur sehr vielfältig, womit eine Cultural Fit Messung ungenau (und im Extremfall sogar unbrauchbar) wird.

Cultural Fit – es geht um uns Recruiter, nicht um Kandidaten!

Die Basis aller Cultural Fit Tools bildet die interne Kulturmessung, also die Erhebung und Einschätzung der aktuellen Unternehmens- und Teamkultur. Als Ergebnis erhalten wir bei allen Tools ein mehr oder weniger aussagekräftiges Kultur-Profil in mehreren Dimensionen.

Keines der drei Profile bildet die Kultur in allen Facetten ab (welches Tool konnte das schon?), macht aber die erhobene Unternehmenskultur im Recruiting Prozess sicht- und besprechbar.

Das ist aus meiner Sicht der größte Vorteil dieser Cultural Fit Tools. Wenn die Kultur in Ist- und Soll-Dimensionen erst mal operationalisiert ist, können wir intern darüber sprechen, den Fit in den einzelnen Dimensionen priorisieren und auch gewünschte Mis-Fits in der konkreten Stelle erheben.

Mit dieser Klarheit bräuchte es das bequeme Kandidaten-Matching eigentlich gar nicht mehr. Denn damit ist es durchaus möglich, den Cultural Fit auch mit bestehenden Instrumenten gut einzuschätzen. Persönliche Werthaltungen von Kandidaten können nicht nur mit Hilfe der drei Tools zur Kultur gematched werden. Auch in z.B. einem professionell geführten Interview kann dieser Match gut eingeschätzt werden.

Trotzdem: Der Einsatz dieser Cultural Fit Tools bringt noch einen zusätzlichen Mehrwert: Daten fürs Recruiting.
Alle drei Cultural Fit Tools liefern – je nach gewähltem Einsatz – wertvolle Daten über Kandidatinnen und Zielgruppen. Damit lassen sich künftige Recruiting-Aktivitäten leicht und gut ausrichten.

#CulturalFitTools: Welches Tool ist nun das Beste?

Die Frage musste ja kommen und ist – wer hätte das gedacht – seriös nicht beantwortbar. Hier kann ich nur meine persönliche Einschätzung festhalten:

Was mir besonders gefällt …

  • Die bunte Leichtigkeit, mit der CompanyMatch, an das Thema Cultural Fit herangeht
  • Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des KulturMatchers
  • Der abwechslungsreiche Fragebogen des Cultural Fit Evalueators

Es hat mich überrascht, dass

  • mein eigener Fit zu mir selbst bei CompanyMatch nur 86% ergeben hat
  • der Recruitainment-Spezialist dem KulturMatcher für alle 82 Fragen nur ein einziges Format (Schieberegler) einsetzt
  • der Cultural Fit Evalueator nur eingeschränkt auf das eigene Unternehmen gebrandet werden kann

Was ich mir noch wünsche

  • mehr über die wissenschaftliche Fundierung bei CompanyMatch zu erfahren
  • aussagekräftigere Bildern oder kurze Beschreibungen der gegensätzlichen Items im KulturMatcher
  • Teamkulturen im Cultural Fit Evalueator abbilden zu können

#CulturalFitTools: Fragen Sie Ihre Recruiting-Strategie!

Alle drei Tools haben ihre Berechtigung am Markt und ihr ganz spezielles optimales Einsatzgebiet.

Die Stärke von CompanyMatch liegt in seiner Arbeitsmarktorientierung und kann damit neue Bewerber auf das eigene Unternehmen aufmerksam machen. Die Kulturmessung ist dabei Mittel zum Zweck.

Konsequent auf die Kulturmessung ausgerichtet ist der KulturMatcher – wissenschaftlich fundiert und breit in der Einsetzbarkeit, das sind seine Stärken. Da bleibt nicht nur bei Recruitern, sondern auch bei Personal- und Organisationsentwicklern wahrscheinlich kein Wunsch offen.

Der Cultural Fit Evalueator wurde fürs Recruiting entwickelt, das ist seine zentrale Stärke. Übersichtlich, leicht zu bedienen und flexibel einsetzbar. Mit den neuen, geplanten Erweiterungen baut er seine Stärke darin sogar noch aus.

Welches der drei Tools das Beste ist, hängt wohl von Ihrer eigenen Recruiting-Strategie (und den persönlichen Präferenzen) ab.

Recruiting-Strategie, haben Sie (noch) nicht? Wie wär´s dann mit der Expedition.R, unserer Lernreise für Recruiting-Profis – danach haben Sie diese garantiert.

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